Baierbrunn (ots) Der Podcast „The Sex Gap“ von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau, zur gendersensiblen Medizin zeigt in seiner aktuellen Folge: Inter*-, trans*- und nicht-binäre Menschen werden in der Medizin oft nicht mitgedacht und sogar diskriminiert. Die Folgen: Sie nehmen seltener Versorgung in Anspruch, leiden an Depressionen und Ängsten. In der Folge zu hören: Trans-Aktivist und Diversity Consultant Max Appenroth und weitere Expert:innen.
Mangelndes Wissen, Diskriminierung, fehlende Sensibilität – es gibt viele Gründe, warum für trans*- und nicht-binäre Menschen der Arztbesuch häufig zum Problem wird. In der aktuellen Folge Nr. 20 von „The Sex Gap – Der Podcast zu geschlechtergerechter Medizin“ mit Gesundheitsjournalistin Kari Kungel erzählen Betroffene und Expert:innen, was sie erleben – und warum das sogar gefährlich werden kann.
Nicht alle Menschen passen in die Kategorien Frau und Mann. Einige haben bei ihrer Geburt Geschlechtsmerkmale, die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind, während bei anderen das biologische Geschlecht nicht mit ihrer gefühlten Identität übereinstimmt. Auch wenn das Thema langsam mehr Aufmerksamkeit bekommt, werden trans*-, inter*- und nicht-binäre Menschen – also TIN*-Personen – in der Medizin oft vernachlässigt und diskriminiert. Oder schlicht nicht mitgedacht, und wenn, dann meist in Stereotypen, die wenig mit ihrer Lebensrealität zu tun haben. Angehende Ärzt:innen lernen im Studium etwa nichts darüber, wie sich Hormonbehandlungen, die bei einer Transition, also der Geschlechtsangleichung, vorkommen können, im Körper verhalten. Und auch nicht, dass Geschlechtsorgane diverser aussehen können, als sie es aus den Lehrbüchern kennen.
Aktivist und Diversity Consultant Max Appenroth, der sich als trans-nicht-binär sieht und sich regelmäßig gynäkologisch untersuchen lassen muss, erzählt, dass er sich in der Praxis immer wieder outen muss. Für viele, sagt er, sei das ein Grund, bestimmte Untersuchungen gar nicht erst durchführen zu lassen. Dazu kommt ein Mangel an psychotherapeutischen transspezifischen Behandlungsplätzen – dabei leiden gerade viele trans* Menschen an psychischen Erkrankungen.
„Wir sind nicht psychisch krank, weil wir trans sind. Aber viele trans* Menschen leiden an psychischen Gesundheitserkrankungen aufgrund dessen, wie wir von der Gesellschaft behandelt werden“, sagt Max Appenroth. Er spricht von einer permanenten Stigmatisierung als „falsch“. „Körper, Psyche – irgendwas ist immer an uns falsch. Und daher kommt auch dieses Narrativ: ‚Im falschen Körper geboren‘. Das passt für mich überhaupt nicht.“ Die Folge: Betroffene leiden häufiger an Depressionen und Ängsten und nehmen seltener medizinische Versorgung in Anspruch.
Welche Lösungsansätze gibt es? Die Podcast-Folge nennt mehr Aufklärung, Bildung und Forschung als besonders wichtig. Auch die Idee, die als Zukunft der Medizin gilt, ist eine gute Richtung: individualisierte Medizin. Sie löst sich von Kategorien und betrachtet jede Person als Individuum mit ganz individuellen Bedingungen. Ob als Mann, als Frau, oder alle anderen Lebensrealitäten. Einfach als Mensch.
Der Podcast ist u.a. bei Apple Podcasts und Spotify sowie überall sonst, wo es Podcasts gibt, zu abonnieren: https://apple.co/3Xl2xqy; https://spoti.fi/3tzIsPB
Unter www.gesundheit-hören.de gibt es alle Folgen und weitere Podcasts aus dem Audioangebot der Apotheken Umschau.
„The Sex Gap“- der neue Podcast zur geschlechtersensiblen Medizin
Geht eine Frau zum Arzt – so beginnt kein guter Witz, sondern es ist eher der Einstieg in medizinische Diskriminierung. Denn der Mann ist häufig „die Norm“ in der Medizin. Für Mädchen und Frauen ist das gefährlich: Symptome wie zum Beispiel von ADHS werden übersehen, Medikamente wie Schlafmittel zu hoch dosiert. Das kann Patientinnen in Lebensgefahr bringen. Was läuft schief, was muss sich ändern? Die Gesundheitsjournalistin Kari Kungel macht sich in „The Sex Gap“, dem neuen Podcast zur geschlechtersensiblen Medizin von gesundheit-hören und der Apotheken Umschau, als Podcast-Host auf die Suche nach Antworten und spricht mit Expert:innen und Betroffenen.
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